Adrian Laza (*
27. Mai 1995 in Amstetten, Österreich; bürgerlich Nicu Adrian Laza) ist
ein in Deutschland lebendes Foto-Model sowie Sänger und angehender
Schauspieler. Nach dem Abitur am internationalen Gymnasium Pierre
Trudeau, studierte er Sozialwissenschaften an der Otto v. Guericke
Universität in Magdeburg.
AJ: Seit wann interessierst du dich für Schauspielerei? Hattest du sowas wie ein Schlüsselerlebnis diesbezüglich?
ADRIAN: Ich
glaube, dass das bei mir schon im Kindesalter begann. Rollenspiele
gefielen mir schon immer. Ganz besonders haben mich dabei die Harry
Potter Filme geprägt. Ich war im Wald spazieren, habe mir aus Holz einen
Zauberstab geschnitzt, damit rumgefuchtelt um imaginäre Feinde mit
selbst erfundenen Zaubersprüchen zu besiegen. Ich wusste mich selbst zu
beschäftigen und hatte Spaß dabei meiner Fantasie freien Lauf zu lassen.
Ich wünschte noch einmal Kind zu sein, weil man so unbefangen und
ungezwungen in einer Fantasiewelt leben kann.
Nachdem
ich schon ein paar Jahre über diverse Laufstege gewandelt bin, und auch
2014 einen Popsong aufnahm (Mozart Got a Gun), bekam ich im Sommer 2015
ein Angebot für die Hauptrolle der Welturaufführung des Kindermusicals
„Der Gestiefelte Kater“. Das war der zündende Funke. Ursprünglich wollte
ich die Rolle nicht, aber ich habe gemerkt, dass da ein Zusammenhang
der Fantasien und den Wünschen meiner Kindheit besteht. Jetzt durfte ich
die Kinder in eine Fantasiewelt entführen und sie dabei selber auch
wieder erleben. Ich durfte wieder Kind sein. Dann folgten weitere Rollenangebote wie „Ladies Night“ oder „Ewig Jung“.
AJ: Was ist der Unterschied (emotional/ Spielweise/ Reiz) zwischen Theater und Filmarbeit?
ADRIAN: Im
Theater muss man in der Artikulation und Gestikulation „übertreiben“ um
auch den Zuschauer in der letzten Reihe zu erreichen. Da zählt vor
allem die Größe der Gesten und die Lautstärke der Stimme. Jedoch bei
einer Filmarbeit muss man sich sehr zurücknehmen und wenig machen, weil
die Kamera so viel zeigt. Man muss viel tiefgründiger mit Emotion und
Ausdruck arbeiten. Im Film muss man über die Emotion arbeiten, damit ein
einfacher Blick einen starken Ausdruck finden kann. Diese Erfahrung
habe ich schon bei zahlreichen Fotoshootings und Videoproduktionen
gemacht.
AJ: Siehst du dich selbst dauerhaft eher in Richtung Theater oder strebst du etwas anderes an?
ADRIAN: Das
richtet sich ganz nach den Rollenangeboten. Ich nehme gerne
Herausforderungen an und habe auch in Zukunft Interesse an weiteren
Theaterarbeiten. Aber genauso reizen mich auch Filmprojekte.
Man
kann die Zukunft nie verplanen, denn man weiß nie was geschehen wird –
ganz besonders nicht, wenn mal als Künstler seinen Unterhalt verdienen
muss.
AJ:
Du warst Im Februar frisch aus der Acting Masterclass von John
Strasberg in Berlin, was hat dich dort am meisten begeistert und was
konntest du daraus lernen?
ADRIAN: Das
ist nicht nur klassisches Schauspielstudium, sondern geht tief in die
Psyche. An den Ursprung aller Emotion und der Fantasie. Man findet und
erkennt sich selbst in der Arbeit mit John. Er verhilft einem sich
selbst zu akzeptieren, um besser in anderen Rollen arbeiten zu können.
Das alles hat viel mit Sensibilisierung der Wahrnehmung und
Selbsterkenntnis zu tun. Es fasziniert mich immer wieder, wie John
Menschen dazu bringt, Masken und ihr Ego fallen zu lassen, um sich auf
die Realität einzustellen und den Moment geschehen zu lassen. Nicht
selten fließen Tränen, wenn man sich von John erden lässt. Man empfindet
unbeschwerte Klarheit und nimmt sehr viel auf seinem weiteren Weg mit.
Seine Arbeit und sein Einfluss sind reinste Inspiration für mich.
AJ: Erzähl uns ein bisschen über John !
ADRIAN: Ein
weiser Mann, der internationale Liga spielt. Ein Meister in seinem
Fach. Gütig und erschreckend ehrlich. Er ist mein persönlicher
Jediritter.
John
hat eine sehr beruhigende Wirkung. Seine Sicht der Dinge ist so
einfach, und dennoch schwer zu erreichen. Als er einmal zu mir sagte:
„Du hast die Leistungsfähigkeit ein guter Schauspieler zu sein“(auf
Englisch natürlich), platzte der Knoten und ich fühlte mich wie befreit.
Ich vermisse ihn oft.
AJ: Du bist ja des öfteren wegen Workshops in Berlin. Welche 5 Sachen sind für dich “typisch Berlin”?
ADRIAN:
Für mich persönlich ist typisch Berlin:
U-Bahn fahren um zu arbeiten, Currywurst im Adlon Hotel zu essen,
auf den Spuren von Milla Jovovich zu wandeln (Teile des Filmes „Resident Evil“ wurden in Berlin gedreht),
Partytime im Berghain und die Undefiniertheit dieser Millionenstadt.
AJ: Beschreibe unser Shooting unmittelbar nach einem Tag der Masterclass in 3 Sätzen.
ADRIAN: „Voll geil!“ Einfach spontan und schwerelos. Sehr emotional und einzigartig.
AJ: Hast du Vorbilder? Wenn ja wer & warum !
ADRIAN: Milla
Jovovich, eine vielseitige Künstlerin. Die gebürtige Ukrainerin modelt,
schauspielert, singt und ist Modedesignerin. Eine multitalentierte
Powerfrau, die ich im Februar 2017 in Berlin persönlich treffen durfte
um sie zu interviewen.
Ich liebte sie schon als Kind in ihrer Rolle als LeeLoo in „Das Fünfte Element“.
Stimmlich bin ich zurzeit sehr angetan von der Sängerin Paloma Faith.
Stimmlich bin ich zurzeit sehr angetan von der Sängerin Paloma Faith.
AJ: Mit wem würdest du gerne einen Tag verbringen und was würdet ihr machen?
ADRIAN: Um die Frage mit einem Zitat aus einem Film zu beantworten: „Die Mutter ist Gott in den Augen eines Kindes“.
Da
ich seit 4 Jahren in Deutschland lebe, sehe ich meine Mutter nur sehr
selten. Wenn sie mich besucht verbringen wir viel Zeit miteinander und
plaudern. Einfach reden über Gott und die Welt. Ich genieße ihre
Anwesenheit und es tut gut bei ihr zu sein.
AJ:
Welchen Satz/Zitat würdest du einem Menschen immer auf den Weg geben,
den du vielleicht auch gerade erst kennengelernt hast ?
ADRIAN: „Grenzen existieren nur im Kopf!“ und „Anderssein ist ok!“
AJ: Was macht dich stolz ?
ADRIAN: Wenn
meine Eltern mit mir zufrieden sind. Wenn das Publikum nach einer
Vorstellung im Theater nicht aufhören kann zu applaudieren.
AJ: Was macht dir Angst ?
ADRIAN: Vor großen Tieren und kleinen Leuten. Und Zeit zu verlieren.
AJ:
Du warst der erste Mensch der vorsätzlcih vor meiner Kamera angefangen
hat zu weinen- wie bereitet man sich auf soetwas vor / was geht dabei in
deinem Kopf vor ?
ADRIAN: Ich
hatte einen Moment der Traurigkeit empfunden und bei unserem Shooting
konnte ich meine Tränen fließen lassen. Es bedarf eines gewissen
Vertrauens dem Gegenüber - dir gegenüber konnte ich mich öffnen.
AJ: Bei welchem Film laufen dir hemmungslos die Tränen herunter?
ADRIAN:
“The Danish Girl”
“The Impossible”
“Ein Fast Perfektes Verbrechen“ (deutscher Titel) / “Bringing Up Bobby” (englischer Titel)
“Brooklyn”
Ich kann mich nicht entscheiden, da gibt es zu viele.
“The Impossible”
“Ein Fast Perfektes Verbrechen“ (deutscher Titel) / “Bringing Up Bobby” (englischer Titel)
“Brooklyn”
Ich kann mich nicht entscheiden, da gibt es zu viele.
AJ: Musik ist ein wichtiger Teil von dir. Welcher Song motiviert dich persönlich am meisten?
ADRIAN: Sia ist in meinen Augen eine Halbgöttin. Ihre Stimme ist für mich ein Mysterium. Ihr Song „Bird Set Free“ gibt mir Power.
AJ:
Du hattest ja jetzt deine Haare wieder von komplett blond
(inklusive Augenbrauen und Bart) auf brünett gefärbt und trägst jetzt
auch keine farbigen Kontaktlinsen mehr. Warum ?
ADRIAN: Diese
Entscheidung fand Anfang des Jahres 2016 statt, ich wollte einfach
etwas Neues ausprobieren. Haha meine Familie war entsetzt. Aber ich
dachte: Wenn blond, dann richtig! Es muss krass sein. Extreme sind meine
Spezialität. Man sollte nie Angst haben vor Veränderungen. Die Menschen
musterten mich mit den blonden Haaren als wäre ich ein Wesen aus einer
anderen Galaxie. In der Zeit überhäuften sich die Angebote für Shows und
Shootings. Ein besonderes Highlight dabei war das Shooting mit Oliver
Rath in Berlin. Aus dem Shooting ging eines seiner letzten Meisterwerke
hervor: „Personalgespräche mit M“. Kurze Zeit später verstarb er, viel
zu früh!
AJ: Dein ultimativer Buchtipp?
ADRIAN: Zurzeit „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller, weil ich das für mein Rollenstudium brauche.
AJ: Wenn wir schon von Bühne reden: Wie willst Du mal von der "Bühne des Lebens" abtreten?
ADRIAN: Kurz und Schmerzlos, mit einem Lächeln im Gesicht.
Alle Fotos: Anna Jane Brooks
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